Der Beruf des steuerberater verlangt Fachwissen, Ausdauer und klare Planung. Sie helfen Mandanten bei Steuererklärungen, optimieren Abgaben und vertreten vor Behörden.
Der Weg ist anspruchsvoll. Die Prüfung gilt als harte Hürde mit hoher Durchfallquote. Darauf sollten Sie Ihre zeit und Lernphasen früh abstimmen.
Diese Seite führt Sie Schritt für Schritt durch den Einstieg, mögliche Ausbildungswege und Spezialisierungen. Wir erläutern, welche Stationen zählen, welche Kosten und welche Vorbereitungskurse sinnvoll sind.
Außerdem zeigen wir typische karrierepfade in Kanzleien, Unternehmen und Finanzabteilungen. So bekommen Sie ein realistisches Bild von Verantwortung, Verdienst und den nächsten schritten für Ihre berufliche Entwicklung.
Wesentliche Erkenntnisse
- Der Beruf bietet hohe Verdienst- und Entwicklungschancen.
- Die Steuerberaterprüfung ist zeitintensiv und anspruchsvoll.
- Unterschiedliche Einstiegsmöglichkeiten: Ausbildung, Studium, duale Wege.
- Gute Planung von Arbeit, Lernen und Prüfungszeit ist entscheidend.
- Frühe Spezialisierung und Netzwerke erhöhen Karrierechancen.
Berufsbild Steuerberatung: Aufgaben, Nutzen und gefragte Skills
Das Berufsbild in der Steuerberatung verbindet präzise Zahlenarbeit mit intensiver Mandantenbetreuung. Typischer Arbeitsort ist der Schreibtisch; Spezialsoftware und regelmäßiger Kundenkontakt prägen die tägliche Arbeit.
Zentrale Aufgaben in der Praxis
Zu den wichtigsten Aufgaben zählen Buchhaltung, Lohnabrechnungen sowie die Erstellung von Jahresabschlüssen (Bilanz, EÜR) und Steuererklärungen. Ebenso gehört die Vertretung von Mandanten vor Finanzämtern und Gerichten zum Leistungsspektrum.
Weitere Tätigkeiten sind Steuergestaltung, Begleitung bei Gründungen und Sanierungen, Unternehmensbewertungen, Gutachten und die Mitwirkung bei Testamentseröffnungen. Das macht den Bereich sehr vielseitig.
Fähigkeiten für den Erfolg
Erfolgreiche steuerberatern brauchen ausgeprägtes Zahlenverständnis, Sorgfalt und IT-Kenntnisse. Diskretion und Lernbereitschaft sind ebenso wichtig wie Stressresistenz in arbeitsintensiven Phasen.
Als Mitarbeiter übernehmen Sie je nach Erfahrung Verantwortung für Teilprozesse, stimmen sich mit Prüfungs- und Rechtsabteilungen ab und sichern Fristen sowie Compliance. So entstehen attraktive Karriere- und Verdienstmöglichkeiten.
Wege in den Beruf: Ausbildung, Studium und duale Optionen
Der Weg in die Praxis kann über Ausbildung, Hochschule oder duale Programme führen. Jeder Pfad verbindet Theorie mit Praxiserfahrung und schafft unterschiedliche Perspektiven für den Einstieg.
Ausbildung zum Steuerfachangestellten
Die dreijährige duale Ausbildung vermittelt Steuerrecht, Rechnungswesen, BWL und Wirtschaftsrecht. Auszubildende übernehmen früh Aufgaben wie Finanzbuchführung, Lohnabrechnung und Vorbereitung von Jahresabschlüssen.
Bei sehr guten Leistungen ist eine Verkürzung möglich. Wer anschließend den Steuerfachwirt oder Bilanzbuchhalter (IHK) absolviert, reduziert die erforderliche Praxis vor dem Examen von acht auf sechs Jahre.
Studium (Bachelor/Master)
Geeignete Studiengänge sind BWL, VWL, Wirtschaftsrecht, Jura, Taxation oder spezialisierte Bachelor-Programme wie „Steuern und Wirtschaftsprüfung“.
Ein Master in Tax Law vertieft steuerrechtliche Fragen. Nach dem Studium sind in der Regel drei Jahre einschlägige Praxis nötig, um für die Prüfung zugelassen zu werden.
Duales Studium & Zulassungsvoraussetzungen
Das duale Studium kombiniert Hochschule mit Praxisphasen bei Partnerunternehmen. Anbieter sind u. a. DHBW oder Programme großer Wirtschaftsprüfungsgesellschaften.
Die erforderlichen Jahre berufserfahrung bleiben bestehen: Für die Zulassung zum Steuerberater-Examen zählen je nach Vorbildung in der Regel acht oder verkürzt sechs Jahre berufserfahrung. Insgesamt bietet jede Möglichkeit praxisnahe Schritte Richtung Prüfung und Beruf.
Steuerberaterprüfung & Vorbereitung: Inhalte, Hürden und Strategien
Die Abschlussprüfung markiert den entscheidenden Schritt zur Zulassung und verlangt systematische Vorbereitung. Die Steuerberaterprüfung kombiniert komplexe Rechtsfragen mit praxisnahen Fallbearbeitungen.
Prüfungsaufbau und Kern‑themen
Abgefragt werden u. a. Steuerliches Verfahrensrecht, Einkommen- und Ertragsteuern sowie Bewertungsrecht. Weitere Prüffelder sind Erbschafts- und Grundsteuer, Verbrauchs- und Verkehrssteuern sowie Zollrecht.
Hinzu kommen Handelsrecht, BGB‑Grundlagen, Gesellschafts- und Insolvenzrecht, EU‑Recht, BWL/Rechnungswesen, VWL und Berufsrecht — meist in klausurähnlichen Fragen.
Durchfallquoten, Gebühren und Formalien
Die Zulassung regeln die Steuerberaterkammern. Anmeldegebühr ca. 200 Euro, Prüfungsgebühr etwa 1.000 Euro. Die Durchfallquote liegt bei 40–60 Prozent.
Wegen der Gebühren pro Jahr und der hohen Quote sind Zeitpuffer und realistische Lernpläne wichtig.
Angebote zur Vorbereitung
Bewährte Anbieter wie Dr. Endriss, GFS und ILS bieten Fernkurse, berufsbegleitende Lehrgänge und Intensivphasen. Kosten bewegen sich grob zwischen 1.000 und 6.000 Euro.
Prüfungsnahe Klausurtrainings, Rechtsprechungs‑Wiederholungen und strukturierte Zeitpläne erhöhen die Chancen im Steuerberaterexamen.
Mehr Informationen zu aktuellen Kursen und Karrierechancen & Entwicklung finden Sie hier.
Karriereentwicklung Steuerberater
Viele Berufseinsteiger starten im Team und lernen Praxiswissen durch tägliche Mandatsarbeit. Der Beginn erfolgt oft als Assistent oder Junior Tax Consultant im „Training on the Job“.
Einstieg: Assistent, Training on the Job und erste Mandanten
Als Junior bearbeiten Sie erste Aufgaben wie Steuererklärungen und Jahresabschlüsse. Erfahrene steuerberater und Kollegen betreuen Sie und geben Feedback.
Voraussetzungen sind meist Ausbildung zum Steuerfachangestellten, Bilanzbuchhalter, Steuerfachwirt oder ein wirtschaftswissenschaftliches Studium.
Karrierestufen: Senior bis Partner
Die typische karriere führt vom Senior Tax Consultant über Manager und Senior Manager bis zum Partner. Mit jeder Stufe wachsen fachliche Kompetenzen und verantwortung.
Spezialisierungen und Bereiche
Spezialisierungen im bereich Steuergestaltung, Umstrukturierungen, internationale Steuerfragen, Gutachten oder Tax‑Tech stärken Ihr Profil. Solche Nischen verbessern Ihre Marktposition.
Mehr Verantwortung im Team
Mit zunehmender Seniorität übernehmen Sie Führung von mitarbeiter, Projektleitung und Mandantenakquise. Prozessverbesserungen und Coaching sind zentrale aufgaben.
Weiterbildung im unternehmen — zum beispiel ein Master Audit & Taxation oder Examensförderung wie bei PwC — beschleunigt Entwicklung und öffnet Wege in Management und Akquise.
Arbeitsmarkt, Gehalt und Arbeitgeberwahl in der Steuerberatung
Standort, Unternehmensgröße und Spezialisierung bestimmen oft das Gehaltsniveau in der Steuerberatung. Wer Einstieg, Aufstieg oder den Sprung in die Selbstständigkeit plant, sollte Zahlen und Markttrends kennen.
Gehaltsspannen und Boni: vom Berufseinstieg bis fünfstellige Monatsgehälter
Die Spanne reicht grob von 3.000 bis 11.000 Euro brutto pro Monat. Durchschnittswerte liegen bei etwa 5.900–6.500 Euro.
Einstiegsgehälter betragen meist 3.600–5.000 Euro. Mit vier bis acht Jahren Berufserfahrung steigen sie auf rund 6.600 Euro. Ab etwa 7.500 Euro zählen Fachkräfte zu den Topverdienern; fünfstellige Bruttomonatsgehälter sind möglich.
Boni von 10–15 % sind marktüblich und honorieren Mandats- und Teamleistung.
Gehalt bei Big Four: Deloitte, EY, KPMG, PwC im Vergleich
Laut Kununu liegen Durchschnittsgehälter bei EY (~79.200 €), KPMG (~76.300 €), PwC (~76.100 €) und Deloitte (~71.000 €). Spannen zeigen, wie stark Level und Jahr die Vergütung beeinflussen.
Trends im Markt: Standorte, Selbstständigkeit vs. Anstellung, Frauenquote und Chancen
Anfang 2023 gab es rund 91.000 steuerberatern in Deutschland. Hotspots sind München, Stuttgart, Nürnberg, Hamburg, Düsseldorf, Bremen und Köln.
Etwa zwei Drittel arbeiten selbstständig, ein Drittel angestellt. Der Trend geht zu größeren Strukturen und mehr Anstellungen. In Unternehmen gibt es rund 7.900 Syndikus-Tax-Profile.
„Standort und Mandantenstruktur entscheiden oft darüber, ob Entwicklung schneller oder langsamer verläuft.“
Die Frauenquote liegt bei knapp 38 %. Der hohe Altersanteil eröffnet jungen Talenten Chancen auf Verantwortung.
Für Details zu passenden Wegen in die Branche besuchen Sie unsere Seite zur Berufsorientierung in der Steuerberatung.
Fazit
Erfolgreiche Kandidaten verbinden Ausbildung, Praxisjahre und gezielte Vorbereitung zum Prüfungsziel. Ohne solide vorbereitung bleibt die steuerberaterprüfung das Nadelöhr: rechnen Sie mit 40–60 % Durchfallquote und planen Sie die nötigen jahre berufserfahrung realistisch ein.
Wählen Sie den passenden Weg — ausbildung, studium oder dual — und sammeln Sie früh praktische Einsätze. Nutzen Sie klausurnahe Kurse (z. B. Endriss, GFS, ILS) und arbeiten Sie im Team, um fachliche fragen schnell zu klären.
Bauen Sie ein Profil in einem spezialisierten bereich auf, übernehmen Sie schrittweise mehr verantwortung und orientieren Sie sich an Best‑Practice‑beispielen großer Kanzleien. Weiterführende Hinweise finden Sie auf unserer Seite zur Karriereentwicklung und Chancen.
